Online-Coaching ist gefragt.

Und das nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie.

Aber seit März 2020 hat Online-Coaching einen regelrechten Boom erlebt:

Fast jeder potentielle Coaching-Kunde hat inzwischen Erfahrungen mit digitalen Kommunikationsformen. Die Berührungsängste vor Online-Coaching sind merklich gesunken, die technischen Hürden sind kleiner geworden.

Alle Prognosen gehen davon aus, dass sich der Aufwärtstrend beim Online-Coaching auch nach dem Ende der Corona-Pandemie fortsetzen wird.

Grund genug für Coaches und Berater, ein professionelles und wirksames Onlineangebot im Portfolio zu haben. Dabei reicht es häufig nicht mehr aus, nur per Videocall miteinander zu reden und möglichst kluge Fragen zu stellen: Die professionelle Anwendung von Coachingmethoden ist auch im Online-Setting ist gefragt.

Deshalb stelle ich Dir fünf einfache Methoden vor, die du leicht in dein Online-Coaching per Videocall integrieren kannst.

Den ausführlichen Beitrag findest Du im Podcast:

Eins: Nutze ein Online-Whiteboard

Du kannst ein Online-Whiteboard wie das Flipchart im Live-Setting nutzen. Durch die Möglichkeit, Bilder und Formen einfach zu integrieren ist das Online-Whiteboard sogar noch umfassender als ein Flipchart.

Die meisten Videocall-Programme (z.B. Zoom) haben ein Whiteboard integriert. Bedienungsfreundlicher und vielfältiger sind aber meistens externe Whiteboards.

Du kannst sie einsetzen, indem du für den/die Coachee den entsprechenden Link in den Chat stellst. Die Alternative ist, dass du nur bei dir das Whiteboard aufrufst und dann deinen Bildschirm teilst. Das hat aber den Nachteil, dass dein*e Coachee nicht selbst auf dem Whiteboard arbeiten kann, sondern nur du.

Folgende Whiteboards habe ich ausprobiert:

 

Miro

miro.com

Miro ist ein sehr umfangreiches Tool, das weit mehr ist als ein simples Whiteboard. Es lohnt sich sicher, hier mal reinzuschauen. Ein Nachteil ist, dass in der kostenlosen Version jeder, den du einlädst zu einem board auch Zugriff auf alle anderen boards hat. Du musst also entweder die kostenpflichtige Version wählen oder alle privaten Infos/Infos von anderen Coachees nach der Benutzung wieder löschen.

Ein Tutorial mit einem guten Einblick findest du hier: https://www.youtube.com/watch?v=7iwdiB3VN7g

Mir persönlich ist miro für ein Coaching fast etwas zu komplex. Ich würde miro aber für Seminare und Workshops einsetzen. Eine DSGVO-konforme Nutzung ist leider erst ab der Enterprise-Version möglich.

 

Mural

mural.co

Ähnliches wie für miro gilt auch für mural: Mural ist ein umfangreiches Tool mit dem ganze Online-Trainings abwechslungsreich umgesetzt werden können. Hier findest du eine gute Einführung: https://www.franziska-blickle.com/post/all-about-mural

Die Firma hat sich den Prinzipien des EU-US-Datenschutzschildes unterworfen. Weitere Informationen dazu hier: https://www.mural.co/terms/privacy-policy

 

Conceptboard

conceptboard.com

Conceptboard ist ein DSGVO-konformes Whiteboard mit einer kostenlosen Version, die es ermöglicht, deinem Coachee einen Freigabelink zu senden. Auch Conceptboard ist ein Tool, das vielfältige Möglichkeiten. Damit dein Coachee hier arbeiten kann, braucht es allerdings die kostenpflichtige Variante. Ein gutes Tutorial findest du hier: https://www.youtube.com/watch?v=fWVZ0xGcWs4

 

 Jamboard

jamboard.google.com

Jamboard ist ein google-Produkt und sehr einfach in der Anwendung. Es lassen sich Texte, Skizzen, Zeichnungen und auch Bilder unkompliziert einfügen. Aus Datenschutzgründen würde ich Jamboard aber nicht nutzen für den Bereich Coaching und Supervision.

 

Collaboard

collaboard.app

Collaboard ist ein DSGVO-konformes Tool aus der Schweiz. Du kannst für jeden Coachee ein eigenes Board erstellen. In der kostenlosen Version muss sich der/die Coachee allerdings registrieren, um auf das Board zugreifen zu können.

 

Coachingspace

coachingspace.net

Im Vergleich zu den bislang vorgestellten umfangreichenn Lösungen mit, kommt das Whiteboard von Coachingspace fast ein bisschen schlicht daher. Allerdings ist es für meine persönlichen Bedürfnisse im Hinblick auf Coachingprozesse vollkommen ausreichend. Coachingspace ist DSGVO-konform und bis 1.9.2021 kostenlos. Außerdem kannst du hier auch ein Systembrett und zukünftig weitere Tools nutzen. Coachingspace ist meine Empfehlung.

Zwei: Nutze ein Online-Systembrett

Neben der Möglichkeit, eine zweite Kamera bei Dir zu installieren, die du auf dein analoges Systembrett richtest, gibt es inzwischen sehr gut funktionierende Online-Systembretter. Im folgenden Video stelle ich Dir diese virtuellen Systembretter vor:

Hier die Links zu dem jeweiligen virtuellen Systembrett bzw. Online-Systembrett:

Drei: Nutze den Raum

Die meisten Menschen haben neben ihrem Computer noch ein paar Quadratmeter Platz. Du kannst ganz einfach diesen Raum nutzen. Bitte deine*n Coachee, aufzustehen, den Ton am PC laut zu stellen und dann sind viele der Methoden, die du analog anwendest auch im digitalen Setting möglich: Tetralemma, Timeline, Vier-Felder-Methode…

Überleg Dir einfach, was du live im Raum machst. Vieles davon ist auch möglich vor dem Bildschirm und wird durchaus dankbar angenommen

Vier: Arbeite mit Bildern

Du arbeitest im Live-Setting häufig mit einer Bildkartei, um zum Beispiel Emotionen, Affekte oder auch Ziele auszudrücken? Das geht auch problemlos in einem Online-Coaching: Schicke deinem*r Coachee einfach den Link zu einer Bilddatenbank oder stell dir eine eigene Bildersammlung z.B. als pdf-Dokument zusammen und teile dies mit deinem*r Coachee. Hier findest du zum Beispiel passende Bilder:

pixabay.de

pexels.com

unsplash.com

gratisography.com

Fünf: Gestalte mit Breakout-Rooms einen „Ortswechsel“

Auch im digitalen Setting ist ein Ortswechsel möglich: Richte einen Breakoutroom ein, um mit dort mit der/dem Coachee zum Beispiel das Gespräch mit der Chefin zu simulieren oder um in die Zukunft zu reisen.

Ich hoffe, dass dich diese methodischen Hinweise inspirieren – vielleicht auch dazu, eigene Methoden zu entwickeln.

Wenn Du Anmerkungen hast, Fragen oder weiterführende Ideen, dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar oder schreib mir eine Mail.

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